Die Piesinger Pilze – Teil 7

Die Piesinger Pilze – Teil 7

Mit Bahn 6 haben wir das erste „Dogleg“ vor uns. Mutige Longhitter kürzen es ab und greifen dann das Green mit einem 9er Eisen oder einem Pitching Wedge an, was relativ häufig zu einem Birdie führt. Dazu bedarf es allerdings eines Drives von mindestens 200 Metern über die das Fairway begrenzende Baumreihe hinweg. Wer dieses Risiko scheut und entlang des Fairways spielt, muss dagegen mit einem Par mehr als zufrieden sein.
Die 350 m lange Bahn trennt nicht nur golferisch die Spreu vom Weizen, sie ist auch bezüglich ihrer Artenvielfalt das absolute Highlight der Piesinger Anlage. Nicht ohne Grund wurde deshalb das Basislager des GEO-Tages 2020 am Rand des Teiches rechts von Bahn 6 aufgeschlagen. Allein während des GEO-Tages wurde nahe der Bahn 6 eine Vielzahl von bemerkenswerten Tieren, Pflanzen und Pilzen kartiert. So konnten mit Hilfe des am Basislager aufgestellten BatCorders 7 verschiedene Fledermausarten identifiziert werden. Zudem wurden einige junge Grünspechte, ein Fasanenhahn und eine Waldschnepfe gesichtet.


Grünspecht (juv.) (Picus viridis)
Foto: F. Mayer

Besonders beeindruckend ist die Trockenwiese am Rand des Auwaldes rechts von Grün 6. Die dort am Vorabend des GEO-Tages aufgestellte Lichtwand lockte eine Vielzahl von Nachtfaltern an. Auffallend waren einige stattliche Schwärmer, wie der Kleine Weinschwärmer oder der Lindenschwärmer.

Fotos: F. Mayer

 

Die Vielfalt an Schmetterlingen wird aber noch übertroffen von der Vielfalt an Pilzen in diesem einzigartigen Biotop. Deren Namen: Weißes Keulchen, Poliertstieliger Zärtling, Schwärzender Saftling, Papageigrüner Saftling, Jungfern- Ellerling, Honiggelber Sumpfschnitzling und Orangefarbener Heftelnabeling unterstreichen, dass es sich hier um ein buntes Gemisch handelt, das an Farbenpracht, den hier vorkommenden Schmetterlingen kaum nachsteht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Papageigrüner Saftling (Hygrocype psittacina)
Foto: T. Glaser

Der nun folgende, durch ein Auwäldchen führende Weg zu Abschlag 7, sollte mit Bedacht beschritten werden, denn er hat einiges an Überraschungen zu bieten. Mehr darüber in Folge 8 der „PiesingerPilze“.

Franz Mayer